Landsknechte der Burg Linn

Seid gegrüsst von den Landsknechten der Burg Linn

Als Landsknecht bezeichnete man einen, meistens aus Oberdeutschland stammenden, zu Fuß kämpfenden Söldner des späten 15. und 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffen die Langspieße oder Hellebarden waren.

Ursprünglich im heiligen römischen Reich Deutscher Nation als kaiserlich habsburgische Söldner geworben, kämpften sie schon bald auch unter allen möglichen Fürsten. Durch ihre fortschrittliche und disziplinierte Kampfweise galten sie bald als besonders schlagkräftig. Landsknechte waren aber auch nach ausgebliebenen Soldzahlungen als verheerende Plünderer berüchtigt.

Die Bezeichnung Landsknecht ist seit dem Jahr 1474 belegt und stammt ihrer Bedeutung nach der bewussten Abgrenzung von denen aus dem Gebirge und nicht vom flachen Land stammenden und kämpfenden Schweizern im Mittelalter.

"Knecht" weist wahrscheinlich auf die Verpflichtung des Söldners gegenüber des Reichs und Kaiser hin.


Ursprung der Landsknechte

Im Verlauf des Spätmittelalters zeigte sich in mehreren Schlachten deutlich, dass eine schwere Reiterei wie sie typisch für die Ritterheere des Mittelalters war, gegen eine mit Stangenwaffen ausgestattete, diszipliniert kämpfende Fußtruppe nur wenig ausrichten konnte.

Auf vernichtende Weise wurden die Habsburger hierbei von den Schweizern in den Schlachten 1315 am Morgarten und 1386 bei Sempach geschlagen.

In den Burgunderkriegen (1474-1477) errangen die Schweizer Hellebardiere und Pikeniere, die in mehreren Tausend Mann starken Gewalthaufen kämpften den Sieg über Karl den Kühnen von Burgund, welcher in der Schlacht bei Nancy zu Tode kam. Diese Erfolge veranlassten zahlreiche europäische Herrscher dazu Schweizer Söldner, auch als "Reisläufer bekannt", anzuwerben.


Blütezeit der Landsknechte

Durch Erbfolge fielen die burgundischen Territorien an den Habsburger Maximilian.
Er konnte den Großteil seiner neu gewonnenen Gebiete gegen König Ludwig XI. von Frankreich behaupten, aber um weiteren französischen Angriffen begegnen zu können und um Druck auf die mächtigen Territorialstaaten Bayern und Böhmen auszuüben wurde die Aufstellung eines Heeres von Fußsoldaten geplant.

Im Jahre 1487 ließ der wenige Monate zuvor zum deutschen König gekrönte Maximilian die ersten Einheiten dieses Fußvolkes zusammenstellen.

Als Ende des 15. Jahrhunderts als der Konflikt zwischen dem Schwäbischen Bund und der Schweizerischen Eidgenossenschaft eskalierte, kam es zum bewaffneten Konflikt. In dem so genannten Schwabenkrieg kämpften Maximilians Truppen auf Seiten des Schwäbischen Bundes. Die kaiserlichen und schwäbischen Aufgebote mussten im Kampf gegen die Schweizer schwere Niederlagen hinnehmen die mit dem Frieden von Basel 1499 ihre faktische Unabhängigkeit vom Reich erlangten.

Den Krieg auf schwäbischer Seite hatte auch Georg von Frundsberg mitgemacht  der noch im selben Jahr in kaiserlichen Diensten gegen die in das Herzogtum Mailand eingefallenen Franzosen kämpfte. Frundsberg half Maximilian bei der Aufstellung und Ausbildung der Landsknechtheere, wobei er sich aufgrund der im Schwabenkrieg gesammelten Erfahrungen an den Schweizer Söldnerhaufen orientierte und deren Taktiken er aber weiterentwickelte. Frundsberg sollte zum bedeutendsten Landsknechtführer werden dessen Truppen in den Italienkriegen viele wichtige Siege erringen konnten.

Georg von Frundsberg galt als der "Vater der Landsknechte".
Er verstarb im Sommer 1528 auf der Mindelburg.

Bereits im frühen 16. Jahrhundert war der militärische Ruf der deutschen Landsknechte mit dem der Schweizer Reisläufer vergleichbar. Deswegen warben nicht nur der Kaiser und die Reichsfürsten, sondern auch ausländische Herrscher Landsknechte an, insbesondere die französischen Könige. Zwischen Landsknechten und Reisläufern entwickelte sich eine latente Feindschaft die in mehreren Schlachten der Italienkriege zum Ausdruck kam.


Niedergang der Landsknechte

Landsknechte kämpften unter anderem in den Italienkriegen, im Landshuter Erbfolgekrieg, im Bauernkrieg und im Schmalkaldischen Krieg.

Da Maximilian I. und sein Nachfolger Karl V. stets mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte ließen sich zahlreiche Landsknechte von fremden Mächten abwerben. Dadurch beschleunigten sie ihren Bedeutungsverlust da auch fremde Armeen ihre Taktik übernahmen.

Zwischen den Formationen, der Bewaffnung, den Truppengattungen und der Organisation der europäischen Heere bestand kaum noch ein Unterschied womit auch die besondere Stellung der Landsknechte wegfiel.

Das Söldnertum spielte zwar im Dreißigjährigen Krieg noch einmal eine entscheidende Rolle, jedoch waren zu diesem Zeitpunkt bereits Kämpfer aus allen Teilen Europas beteiligt, so dass Landsknechte, also im Sinn als deutschsprachige Söldner, nicht mehr dominierten.

Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde das gesamte Söldnertum weitgehend durch stehende Heere verdrängt.